
In den vergangenen Tagen wurden weitere E-Mails der unbekannten Person, die Bitcoin erschaffen hat – Satoshi Nakamoto – veröffentlicht. Diese jüngsten Enthüllungen, die von Martii Malmi zugänglich gemacht wurden, bereichern nicht nur die bereits existierende Legendenbildung rund um Bitcoin, sondern bieten den Lesern auch ein tieferes Verständnis der bescheidenen Anfänge und der frühen Bemühungen Satoshis um die Initiierung des Netzwerks.
Darüber hinaus gewähren sie uns Einblicke in die Persönlichkeit des Schöpfers. So bezeichnet Satoshi Malmi in einer November-E-Mail 2009 als „darn“ (‚verflixt‘) und nennt einen Nutzer des Bitcointalk-Forums namens Xunie „silly person“ (‚alberne Person‘). Ende November 2009 kritisiert er Malmis Versuch, mit einem automatisierten Tool auf CoolText.com ein Logo zu erstellen, mit den Worten „too disco/web-1990s“ (‚zu diskothekenhaft/Web-1.0‘).
Satoshis Worte erregen Aufmerksamkeit
Besondere Bedeutung erlangen einige der Nachrichten im Zusammenhang mit aktuellen Themen, wie etwa Satoshis Abneigung, Bitcoin als „Investition“ zu bezeichnen.
„Ich bin unwohl dabei, direkt zu sagen ‚Betrachte es als Investition'“, schrieb Satoshi im Juni 2009. „Es ist riskant, diese Meinung zu äußern, und ich schlage vor, diesen Punkt zu streichen.“ Es ist in Ordnung, wenn sie diese Entscheidung selbst treffen, aber wir sollten sie nicht so präsentieren.
In derselben E-Mail schlägt Satoshi vor, Bitcoin als „Kryptowährung“ zu bezeichnen.
„Jemand hat den Begriff ‚Kryptowährung‘ geprägt…“, schrieb er. „Vielleicht sollten wir diesen Begriff in Betracht ziehen, wenn wir über Bitcoin sprechen; was denkst du?“
Satoshis Fokus auf Privatsphäre bleibt relevant
Bereits 2010 warnte Satoshi vor dem starken Fokus auf die vermeintliche Anonymität von Bitcoin. Er wies darauf hin, dass Benutzer versehentlich Details ihres Transaktionsverlaufs preisgeben könnten, was zur Offenlegung ihrer Identität führen könnte.
„Man kann zwar eine pseudonyme Identität wahren, aber Vorsicht ist geboten“, schrieb der Autor. „Wenn der Eindruck entsteht, es handele sich um völlig anonyme Transaktionen, können die Konsequenzen bei fehlenden Vorsichtsmaßnahmen zur Wahrung der Anonymität schwerwiegender sein.“
Satoshi merkte außerdem an, dass die „Unbekanntheit“ selbst „ein wenig verdächtig“ wirken könne.
Aus dem Austausch zwischen Malmi und Satoshi geht hervor, dass sich der Schöpfer 2010 für mehrere Monate aus dem Projekt zurückzog. Zu Beginn des E-Mail-Austauschs schreibt Malmi, er habe Satoshi „schon länger nicht mehr gesehen“. In früheren E-Mails hatte Satoshi erwähnt, dass er einen von Bitcoin getrennten Job habe, der viel Zeit beanspruche. Im Juli 2009 teilte er Malmi mit, er könne aufgrund von Arbeitsbelastung nach 18 Monaten Arbeit eine Pause einlegen und im Moment nur wenig Unterstützung leisten.
Es ist durchaus denkbar, dass Satoshi seine Programmierkenntnisse nicht in seinem beruflichen Umfeld einsetzte. In einer E-Mail vom Oktober drückte er seine Freude darüber aus, endlich wieder programmieren zu können!
Im Jahr 2010 informierte Satoshi Malmi, dass er sich wieder einmal mit „anderen Dingen“ beschäftigt habe, und kündigte an, sich in naher Zukunft wieder auf Bitcoin konzentrieren zu wollen.
Fazit
Die neu veröffentlichten E-Mails von Satoshi Nakamoto bieten faszinierende Einblicke in die Entstehungsphase von Bitcoin. Du erfährst nicht nur von Satoshis Kampfgeist und technischem Sachverstand, sondern auch von seiner Abneigung gegen Spekulation und seinen Fokus auf Privatsphäre.
Obwohl Satoshi Nakamotos Identität weiterhin ein Geheimnis bleibt, tragen diese E-Mails zu einem besseren Verständnis der prägenden Persönlichkeit hinter der revolutionären Erfindung von Bitcoin bei.
Last modified: Februar 26, 2024